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Text File  |  1991-03-13  |  61KB  |  1,058 lines

  1.                                Die Ratte
  2.  
  3. Die  Ratte  ist  gleichzeitig  charmant  und aggressiv. Auf den ersten
  4. Blick  erscheint  sie  für einen Fremden ruhig, ausgeglichen und froh.
  5. Aber  dies  ist  nur  der äußere Schein, hinter dem sich eine ständige
  6. Unruhe und eine nicht zu bändigende Angriffslust verbergen. Erst, wenn
  7. man  die  Ratte  länger  kennt,  weiß  man, wie nervös, ungeduldig und
  8. jähzornig sie ist.
  9.  
  10. Sie  ist  zwar  sehr gern in Gesellschaft, aber hauptsächlich, um ihre
  11. Interessen  zu  wahren  oder einfach nur am gesellschaftlichen Klatsch
  12. teilzunehmen.   Da  sie mehr über andere zu lästern weiß, als von sich
  13. selbst  preisgibt, hat sie mehr Bekannte als Freunde.  Ihre böse Zunge
  14. schreckt viele davon ab, sie ins Vertrauen zu ziehen.  Deshalb hat sie
  15. aber  auch  selbst  in Notsituationen keinen, dem sie sich anvertrauen
  16. kann.   So  ist  sie  also  zwangsweise  verschlossen  und behält ihre
  17. Probleme für sich.
  18.  
  19. Ein charakterliches Hauptmerkmal der Ratte ist ihre Gewinnsüchtigkeit.
  20. Ihr  ganzes  Leben lang ist sie auf Profit aus. Sie schlägt Gewinn aus
  21. ihren Eltern, ihren Partnern und sonstigen Bekannten, ihrem Geld und -
  22. mit  Vorliebe  -  dem  Geld  der  anderen.  Sie  versteht es, in jeder
  23. erdenklichen  Situation  andere  Menschen  mit  ihrem  vordergründigen
  24. Charme  um  den Finger zu wickeln und sie dann auszunehmen. Diesen ihr
  25. angeborenen unwiderstehlichen Charme benutzt sie bis zum Mißbrauch, um
  26. an ihr Ziel zu gelangen.
  27.  
  28. Sie  ist  genußsüchtig,  verspielt und verfressen und läßt sich nichts
  29. entgehen.  Es  mag  dabei auf den ersten Blick paradox erscheinen, daß
  30. sie  in  ständiger  Angst  vor  Hunger  und  Armut lebt, obwohl es ihr
  31. eigentlich nie allzu schlecht geht, dazu ist sie viel zu gerissen.
  32.  
  33. Aber  obwohl sie jeden Augenblick genießt und ihr eigenes und das Geld
  34. anderer  fast  verschwenderisch  ihrer Befriedigung opfert, träumt sie
  35. von  Ersparnissen  und  Sicherheiten  für  ihren  Lebensabend. Bei der
  36. Ratten-Frau  zeigt  sich diese Charaktereigenschaft ganz deutlich. Sie
  37. neigt  dazu,  ihre Küchenschränke mit unnützen Vorräten vollzustopfen,
  38. die  sie  dann  schnellstens  wieder  aufbraucht.  Man trifft sie auch
  39. häufig auf Ausverkäufen, wo sie mit blindem Eifer alles an sich reißt,
  40. um  sich die ihrer Meinung nach "gute Gelegenheit" bloß nicht entgehen
  41. zu lassen.
  42.  
  43. Die  Ratte  ist  auch sehr einfallsreich.  Sie kann schöpferisch tätig
  44. sein,  sogar  künstlerische Ambitionen besitzt sie.  Diese kommen aber
  45. selten  zum  Ausdruck,  da  ihr  Verstand eher rational denn emotional
  46. arbeitet.   Da  sie über einen hohen Intellekt verfügt, ist es ratsam,
  47. ihre Ratschläge zu befolgen.  Das Wissen um ihre geistigen Fähigkeiten
  48. kann  die  Ratte aber auch ausnutzen.  Wenn sich jemand eine Ratte zum
  49. Feind  macht  und sich später einen Rat bei ihr einholt, dann wird sie
  50. ihn ohne mit der Wimper zu zucken ins Verderben schicken.
  51.  
  52. Die   Ratte   ist   im   Bezug   auf  Beruf  und  Geld  kleinlich  und
  53. spießbürgerlich,  aber im wesentlichen ehrlich und loyal. Was sie sich
  54. einmal  vorgenommen  hat  oder jemandem versprochen hat, wird sie auch
  55. peinlich  genau  bis  zum  Ende  durchführen,  auch unter persönlichen
  56. Opfern.  Das  einzige  ernstzunehmende Hindernis ist dabei ihre eigene
  57. Genußsucht, die sie oft von wichtigen Aufgaben ablenkt.
  58.  
  59. Da sich diese Genußsucht auch im beruflichen Leben widerspiegelt, wird
  60. sie  auf  jedem  Fall  versuchen, ihr Geld lieber durch Schlauheit und
  61. List  zu verdienen als durch ihrer Hände Arbeit. Mit besonderer Freude
  62. erfüllt  es sie natürlich, aus der Arbeit anderer Kapital zu schlagen.
  63. Im  schlimmsten  Fall kann so aus ihr ein Parasit werden, ein Wucherer
  64. oder  Pfandleiher.  Insgesamt  neigt sie zu Berufen, in denen mehr der
  65. Kopf als die Hände gebraucht werden.
  66.  
  67. So schnell die Ratte Geld verdient, so schnell gibt sie es auch wieder
  68. aus. Sie kann und will auf nichts verzichten, ihr ganzes Leben ist auf
  69. Befriedigung  ausgerichtet.  So  erscheint  sie  im wesentlichen recht
  70. egoistisch,   was  ja  auch  den  Tatsachen  einigermaßen  entspricht.
  71. Freigiebig  und opferbereit in höchstem Maße wird sie jedoch, wenn sie
  72. verliebt  ist und einen Partner umwirbt. Der geliebten Person wird die
  73. Ratte großzügig alles geben, auch wenn ihre Liebe nicht erwidert wird.
  74. Hierbei  kommt  natürlich  der  Eindruck auf, die Ratte wolle sich den
  75. Partner auf irgendeine Weise kaufen, wie sie alles im Leben kauft.
  76.  
  77. Ein  guter  Partner  für  die Ratte ist der Drache, da seine Kraft und
  78. Ausgeglichenheit  und  ihr  kritischer  Verstand  ein  ganz gutes Team
  79. ergeben.  Auch mit dem Büffel paßt sie recht gut zusammen, er kann ihr
  80. vor  allem  Sicherheit bieten. Der Affe fasziniert die Ratte ungemein,
  81. auch  wenn sie es nie zugeben will. So wird sie sich Hals über Kopf in
  82. ihn  verlieben,  worüber  er sich nur amüsieren wird. Dem Pferd sollte
  83. sie  besser  aus  dem  Wege  gehen.  Es  ist  zu individualistisch und
  84. unabhängig, um die Kleinlichkeit und Profitgier der Ratte zu ertragen.
  85. Eine  wahre Katastrophe wäre es, wenn ein Ratten-Mann eine Feuerpferd-
  86. Frau  heiratet. Da die Feuerpferde aber nur alle sechzig Jahre geboren
  87. werden,  ist  diese Gefahr etwas eingedämmt. Auch vor dem Hasen sollte
  88. sich die Ratte in acht nehmen, der Gegensatz zwischen den beiden tritt
  89. im täglichen Leben ganz offen zu Tage.
  90.  
  91. Die Ratte hat meist eine glückliche Kindheit und eine sorglose Jugend.
  92. Der  zweite Lebensabschnitt kann allerdings sehr bewegt verlaufen. Sie
  93. wird  eventuell durch ein schlechtes Geschäft ihr ganzes Vermögen oder
  94. durch Liebeskummer ihr Glück verlieren. Der dritte Lebensabschnitt ist
  95. wieder ruhig und das Alter ist recht sorgenfrei.
  96.                               Der Büffel
  97.  
  98. Der  Büffel  ist  von  Natur  aus  still,  geduldig und zurückhaltend,
  99. weshalb  er  oft  von  Außenstehenden  fälschlicherweise als träge und
  100. langsam  angesehen  wird.  Er  ist  jedoch  in  Wirklichkeit mit einer
  101. überlegenen  Ruhe  gesegnet,  unauffällig  und ausgeglichen, genau und
  102. methodisch.  Selbst,  wenn er grob und ungehobelt wirkt, so besitzt er
  103. doch Witz, Originalität und Intelligenz. Er erweckt durch seine ruhige
  104. Erscheinung bei anderen Vertrauen, und daher hat er oft Erfolg.
  105.  
  106. Er  ist  nachdenklich  und beschaulich, und vieleicht liebt er deshalb
  107. die   Einsamkeit.   Er   neigt  zur  Sektiererei,  bisweilen  bis  zum
  108. Fanatismus, ist fromm und tugendhaft, was manchmal übelgenommen wird.
  109.  
  110. Aber  man sollte sich von der gelassenen Erscheinung des Büffels nicht
  111. täuschen lassen, denn trotz seines ruhigen Äußeren kann er ausfallend,
  112. ja  fast cholerisch werden, sogar gewalttätig. Seine Wutausbrüche sind
  113. zwar  selten,  aber  dafür umso heftiger. In einem solchen Fall ist es
  114. natürlich ratsam, ihm aus dem Weg zu gehen, denn es geht dann durchaus
  115. eine gewisse Gefahr von ihm aus.
  116.  
  117. Meist  treten  seine  Wutausbrüche zu tage, wenn es ihm nicht gelingt,
  118. seine   Meinung  oder  seinen  Willen  durchzusetzen.  Er  sieht  zwar
  119. friedlich  aus,  er  mag sogar durch seine Gelassenheit recht tolerant
  120. wirken,  in Wirklichkeit ist er aber starrköpfig und haßt es, wenn ihm
  121. etwas mißlingt.
  122.  
  123. Der  Büffel  ist  außerdem sehr konservativ eingestellt, er haßt alles
  124. Neue  oder Modische, weil es ihn in seiner Ruhe stört und von ihm eine
  125. gewisse  Aufmerksamkeit  verlangt.  Ihm  fehlt  jegliches Interesse an
  126. moderner Musik oder Malerei. Er wird auch innerhalb seiner Familie nie
  127. dulden,   daß  ein  Angehöriger  sich  extravagant  kleidet  oder  ein
  128. ausschweifendes  Leben  führt.  Entsprechend  groß  ist natürlich sein
  129. Interesse  an Tradition und Althergebrachtem, gesellschaftliche Normen
  130. sind ihm sehr wichtig.
  131.  
  132. Er   ist  sehr  dominant  und  autoritär,  seine  Familie  oder  seine
  133. beruflichen  Untergebenen  nehmen  einen  zwar wichtigen, aber dennoch
  134. untergeordneten  Platz  in  seinem  Leben  ein,  da  sie stets von ihm
  135. beherrscht werden.
  136.  
  137. Seinem  Naturell  entsprechend  ist  der  Büffel  sehr  arbeitsam  und
  138. zuverlässig.  Seiner  Familie  und  sogar  seinen  Freunden wird es an
  139. nichts  mangeln,  denn  er  ist  stets  um  andere  besorgt,  ein sehr
  140. verantwortungsvolles Familienoberhaupt und ein treuer Freund.
  141.  
  142. Demnach  ist  es  äußerst  günstig einen Büffel in der Familie oder im
  143. Freundeskreis zu  haben, da er einem in Notsituationen immer zur Seite
  144. steht.   Allerdings   verlangt   diese   Freundschaft   auch   gewisse
  145. Zugeständnisse, besonders wichtig ist es, das Traditionsbewußtsein des
  146. Büffels zu tolerieren.
  147.  
  148. Mit  seinem  Ehrgeiz wird er es beruflich sehr weit bringen. Er könnte
  149. ein  eigenes  Geschäft  haben  oder  als  selbstständiger  Klein- oder
  150. Großunternehmer,  Bauer oder Gutsbesitzer arbeiten. Die Landwirtschaft
  151. liegt  ihm  natürlich  in  besonderem  Maße,  da  er ein Tier ist, das
  152. vornehmlich   auf   Bauernhöfen   zu   finden   ist.   Seine  manuelle
  153. Geschicklichkeit  erlaubt  es  ihm aber auch, Berufe zu ergreifen, die
  154. eine große Fingerfertigkeit verlangen, wie zum Beispiel Feinmechaniker
  155. oder auch Chirurg. Weniger geeignet ist er für Handel und Spekulation.
  156. Auch  das  Bankwesen  oder  öffentliche Ämter liegen ihm nicht, da der
  157. zwischenmenschliche  Umgang  mit  ihm nicht immer einfach ist. Auch in
  158. Berufen,   die  viele  Reisen  mit  sich  bringen,   wird  der  Büffel
  159. Schwierigkeiten  haben,  da er - wie bereits erwähnt - alles Neue haßt
  160. und sich lieber in vertrauter Umgebung aufhält.
  161.  
  162. Der  ideale  Partner für den Büffel ist der Hahn. Sie haben sehr viele
  163. Gemeinsamkeiten,   so  daß  der  Büffel  großzügig  über  die  wenigen
  164. Extravaganzen  des  Hahns  hinwegsieht.  Auch  die Ratte kann ihn sehr
  165. glücklich  machen. Wenn sie ihn ehrlich und aufrichtig liebt, wird sie
  166. ihm  treu  bis  in  den  Tod sein. Die Schlange ist zwar von Natur aus
  167. verlogen  und untreu, aber sie ist wenigstens klug genug, ihre Gefühle
  168. nicht  offen  zur  Schau  zu  stellen.  Außerdem wird sie niemals ihre
  169. Familie  im  Stich  lassen,  so daß sie in jedem Fall eine gute Mutter
  170. sein kann.
  171.  
  172. Vom Affen ist der Büffel, wie zum Beispiel auch die Ratte, fasziniert.
  173. Der  Einfallsreichtum,  die  Originalität  und die Phantasie des Affen
  174. könnten  dem  Büffel  zwar beruflich oder privat zum Erfolg verhelfen,
  175. aber   dies   würde  eine  große  Anpassungsfähigkeit  und  Wendigkeit
  176. verlangen.  Da  der  Büffel  gerade  dies nicht besitzt, sollte er den
  177. Affen wohl besser meiden.
  178.  
  179. Auch  die  Ziege  ist kein guter Partner für ihn, da sie sehr launisch
  180. und Sprunghaft ist. Besonders mit ihren Seitensprüngen könnte sie eine
  181. Katastrophe  herbeiführen. Der ungünstigste Partner für den Büffel ist
  182. aber  mit  Sicherheit der Tiger. Ein Zusammenleben dieser beiden würde
  183. einen  Kampf  auf  Leben  und  Tod  bedeuten,  den der Tiger mit hoher
  184. Wahrscheinlichkeit verliert.
  185.                                Der Tiger
  186.  
  187. Der Tiger ist rebellisch und undizipliniert, sein Wesen ist hitzig und
  188. aufbegehrend.  Er  kann  und  will  niemandem  gehorchen, weil er sich
  189. einfach  nicht  zum Untertanen eignet. Da er sich seiner Stärke bewußt
  190. ist,  scheut  er  keine Aueinandersetzung, ist stets zum Kampf bereit,
  191. tollkühn  und  verwegen.  Er  gehört stets zu denen, die die Fahne der
  192. Revolution schwingen, bevorzugt übernimmt er ihre Führerschaft.
  193.  
  194. Er  ist ein Feldherr, ein Schlachtenlenker, ein Chef, ein Führer, sein
  195. Charakter  ist  ebenso dominant wie seine äußere Erscheinung. Aber wie
  196. die  meisten  Führer  mißbraucht  er oft das Vertrauen, das man in ihn
  197. setzt.  Wenn er zum Angriff läutet, sei es im Krieg, in geschäftlichen
  198. Angelegenheiten oder auch in der Liebe, sollte man sich besser zweimal
  199. überlegen,  ob  man  seinem  Ruf  folgen  soll  oder nicht. Da er sich
  200. gelegentlich  selbst  überschätzt,  neigt er dazu sich selbst und auch
  201. andere  blindlings  ins  Verderben  zu  stürzen. Es kann deshalb nicht
  202. schaden,  wenn der Tiger einen besonnenen Partner an seiner Seite hat,
  203. der  ihn bei Bedarf zu seinem Glück zwingt und ihn notfalls mit Gewalt
  204. von  unüberlegten  Situationen  abhält. In solche Situationen gerät er
  205. nur zu oft, da sein Wagemut zügellos ist und an Leichtsinn grenzt.
  206.  
  207. Seine  Wirkung  auf andere Menschen entspricht in etwa der Wirkung des
  208. Tigers  als  Tier  auf  unterlegene  Tiere. Die Reaktionen reichen von
  209. Anerkennung  bis  Furcht,  keiner  kann  sich  seiner  Anziehungskraft
  210. entziehen  oder seinem Führungsanspruch widersprechen. Seine Autorität
  211. ist  so  natürlich,  daß  sie  ihm  ein gewisses Prestige verleiht. Er
  212. versteht  es,  sich Gehorsam  zu  verschaffen,  läßt sich aber niemals
  213. selbst etwas befehlen. Er ist es gewohnt, daß man sich seinen Wünschen
  214. fügt,  niemand würde es jemals wagen, ihm auch nur in Kleinigkeiten zu
  215. widersprechen.  Sogar seine Widersacher zollen ihm, wenn sie ihn schon
  216. nicht  verehren,  einen  gewissen  Respekt,  da  sie  seine Stärke und
  217. Überlegenheit kennen.
  218.  
  219. Wenn  es  ihm  im  Laufe  seines  Lebens gelingt, seine Zügellosigkeit
  220. abzustellen,  sich zu beherrschen und zu denken bevor er handelt, dann
  221. kann  er es sowohl privat als auch beruflich zu großem Erfolg bringen.
  222. Wenn  er  sich  einmal  ein  Ziel  gesetzt hat, dann wird er es eisern
  223. verfolgen.  Er  kann sich mit seiner ganzen unbezähmbaren Wildheit und
  224. Urkraft  für  diese  eine  Sache aufopfern und wird dabei den Tod oder
  225. schwere persönliche Opfer nicht scheuen.
  226.  
  227. Anderseits  ist  er  auch starrköpfig, eigensinnig und herrschsüchtig,
  228. besonders  seine  Starrköpfigkeit bringt ihn oft vom richtigen Weg ab,
  229. da   er  sich  gelegentlich  in  Kleinigkeiten  verbeißt,  die  völlig
  230. unwichtig sind.
  231.  
  232. Da  er  nie  zu  denen  gehört, die ihre Meinung im stillen Kämmerlein
  233. äußern,  hat  er  immer mindestens einen Feind. Obwohl er im Bezug auf
  234. Anerkennung und Status sehr egoistisch ist, verhält er sich meist sehr
  235. großzügig,  edelmütig  und  selbstlos.  Meist stellt er seine privaten
  236. Interessen  hinter  die  Interessen  einer Gruppe von Menschen zurück,
  237. setzt sich selbst in den Dienst einer höheren Aufgabe.
  238.  
  239. Er  ist  eigentlich ständig damit beschäftigt, gegen gesellschaftliche
  240. Mißstände  Sturm  zu  laufen, Ordnung und Gesetz werden genauso scharf
  241. attackiert  wie  Kirche und Staat. Kleinbürgerlichkeit und Spießertum,
  242. sind   ihm   zuwider,   er   ist   der   geborene   Revolutionär  oder
  243. Freiheitskämpfer.  Dabei sieht er seine eigentliche Aufgabe darin, die
  244. etablierte   Ungerechtigkeit   aufzudecken   und   zu  entlarven.  Die
  245. Neuorganisation überläßt er lieber denen, die mehr davon verstehen als
  246. er selbst.
  247.  
  248. Der  Tiger  kann  mit  Erfolg alle die Berufe ausüben, die Wagemut und
  249. Führungsstärke  verlangen  und  in  denen  er  keine Vorgesetzten hat.
  250. Generaldirektor  eines  großen Unternehmens kann er sein, aber auch in
  251. der  Rolle  eines  politischen oder militärischen Führers wird er sich
  252. sehr  wohl  fühlen.  Wenn  zu  seiner  körperlichen  Stärke  auch noch
  253. ausgeprägte  geistige  Fähigkeiten  kommen,  dann kann er auch gut als
  254. Wissenschaftler oder Forscher agieren, da er mit Sicherheit die nötige
  255. Verbissenheit  besitzt,  um eine Untersuchung oder ein Experiment auch
  256. bei Rückschlägen weiter voranzutreiben.
  257.  
  258. Trotz  all  seiner Urgewalt und Ungezähmtheit kann der Tiger, wie auch
  259. die  Tigerin,  ein  liebevoller  und  zärtlicher  Partner sein. Hinter
  260. seinem   heftigen   und   kämpferischen   Temperament  verbergen  sich
  261. leidenschaftliche  Gefühle  und  Empfindsamkeit.  Er ist zwar fähig zu
  262. großer,  wahrer  Liebe,  aber  er  findet in den seltensten Fällen das
  263. Glück,  das  er  sich erträumt. Er ist einfach zu leidenschaftlich, um
  264. eine  langfristige  Bindung  einzugehen.  Besonders die Tigerin hat in
  265. ihrem Leben zahlreiche Liebesabenteuer, die oft unglücklich enden.
  266.  
  267. Das  edle und ehrenhafte Pferd, sowie der kraftvolle und ausgeglichene
  268. Drache  können  gute Partner sein, da sie schon rein äußerlich ähnlich
  269. beeindrucken  wirken  wie der Tiger. Jedoch wird eine solche Beziehung
  270. nie frei von Reibereien sein, da sie über einen ebenfalls sehr starken
  271. Charakter  verfügen und sehr willensstark sind. Der treue und gerechte
  272. Hund  kann  auch  ein  guter  Partner für den Tiger sein, er wird aber
  273. bestimmt enttäuscht  werden,  da  der  Tiger  ihm  nie  dieselbe Treue
  274. entgegenbringen kann.
  275.  
  276. Die Schlange sollte er besser meiden, da sie zu klug zu verständnislos
  277. ist.  Auch  der  Affe  ist  viel  zu  schlau  und listig und hätte ein
  278. leichtes  Spiel,  ihn  zu  betrügen,  sei  es  in  der  Liebe  oder im
  279. geschäftlichen  Bereich.  Auf keinen Fall aber sollte er oder sie sich
  280. mit  einem  Büffel  einlassen,  da  dies das einzige Tier ist, das dem
  281. Tiger hoffnungslos überlegen ist. Ein Tiger und ein Büffel im gleichen
  282. Haushalt  würden  schlimmste  Streitereien  mit  sich bringen, die nur
  283. damit enden können, daß der Tiger aufgibt und das Haus verläßt.
  284.                                Der Hase
  285.  
  286. Der  Hase  ist wahrscheinlich das glücklichste der zwölf Sternzeichen.
  287. Er  ist  wendig,  begabt,  besitzt  einen gesunden Ehrgeiz. Er ist ein
  288. überaus angenehmer Gefährte, der versteht, wann es besser ist, sich in
  289. Diskretion   und   Zurückhaltung   zu   üben.  Seine  Vornehmheit  und
  290. Tugendhaftigkeit  sind  ein  Musterbeispiel  für andere, er zeigt sich
  291. gern in der Öffentlichkeit und ist auch gern gesehen.
  292.  
  293. Durch seine umgängliche Art versteht er es, sich beliebt zu machen und
  294. sich Geltung und Ansehen zu verschaffen. Da er sehr gebildet ist, weiß
  295. er sich geschickt und wortgewandt auszudrücken.
  296.  
  297. Allerdings  hat  er außer diesen glänzenden Qualitäten auch noch einen
  298. Fehler,  der aber nicht sehr schwerwiegend ist. Er ist zeitweise etwas
  299. oberflächlich,  Gespräche oder sogar Beziehungen mit ihm können in die
  300. Belanglosigkeit abrutschen.
  301.  
  302. Er   liebt  jedoch  Gesellschaft  und  ist  auf  Partys  und  mondänen
  303. gesellschaftlichen  Veranstaltungen  zu  Haus. Auf Klatsch und Tratsch
  304. läßt  er  sich  nur  mit Vorbehalten ein, sein Feingefühl verbietet es
  305. ihm,  sich  taktlos  und unvorsicht über andere Personen zu äußern. Er
  306. läßt  sich  nur  äußerst  ungern  auf  Diskussionen  ein,  in denen er
  307. vielleicht jemandem etwas Unangenehmes ins Gesicht sagen müßte.
  308.  
  309. Der  Hase  ist  ein  aufmerksamer  Gastgeber,  sein  Haus  ist oft mit
  310. auserlesenen  Kunstgegenständen  aus  aller Welt eingerichtet, die von
  311. seinem  weltmännischen  Charakter zeugen. Er besitzt im Bezug auf Mode
  312. und  Heim viel Geschmack, manche halten ihn für etwas extravagant oder
  313. ein  wenig  versnobt.  Außerdem  legt  er, besonders bei der Erziehung
  314. seiner Kinder, Wert auf gute Manieren. Er kann zuweilen die Pedanterie
  315. eines Schulmeisters entwickeln.
  316.  
  317. Die  Häsinnen  neigen dazu, neuerworbenes Wissen zur Schau zu stellen.
  318. Oft  bereiten sie sich sorgfälltig auf gewisse Gesprächsthemen vor, um
  319. dann in der Anwesenheit von Gästen mit ihrem Wissen glänzen zu können.
  320. Peinlich  wird es dann allerdings, wenn das Gesprächsthema sich ändert
  321. und sie zum neuen Gesprächsstoff nichts zu sagen weiß.
  322.  
  323. Der  Hase  ist  nur  schwerlich  aus  der Ruhe zu bringen. Er haßt die
  324. Aufregung,   ist   stets   sanft,   besonnen  und  friedlich.  Hitzige
  325. Diskussionen  liegen ihm nicht, er ist eher empfindsam und gefühlvoll,
  326. neigt  mehr zu Mitleid und Betroffenheit als zu Leidenschaft. Ein Teil
  327. von  ihr  versucht  stets,  der  Allgemeinheit zu dienen und gegen die
  328. großen  Leiden  der  Menscheit  zu  kämpfen.  Krieg,  Hunger und Elend
  329. interessieren  ihn  und  machen ihn betroffen, besonders dann, wenn er
  330. auf  irgendeine Art und Weise selbst darin verwickelt ist. Dann leidet
  331. er  so schwer  darunter,  daß er völlig verzweifelt und zugrunde gehen
  332. kann.  Seine  Tränen fließen schnell, aber sie trocknen ebenso schnell
  333. wieder.   Die   Häsinnen   entwickeln   im  Laufe  ihres  Lebens  eine
  334. Melancholie, die ihrem Charakter einen gewissen Reiz verleiht.
  335.  
  336. Der  Hase  haßt  alles,  was  Probleme  mit sich bringt, ihn in seinem
  337. Frieden  stört  oder  seine  Gelassenheit  bedroht.  Geborgenheit  und
  338. Harmonie   sind   für   ihn  unentbehrlich,  besonders  im  Bezug  auf
  339. Partnerschaften  verhält  er  sich  äußerst konservativ. Da er äußerst
  340. behutsam,  sogar  ein  wenig  ängstlich  bei  der  Wahl seiner Partner
  341. vorgeht,  unternimmt  er  nichts,  ohne  sich  vorher  alles gründlich
  342. überlegt   zu   haben.   So  wird  er  zumindestens  keine  schlechten
  343. Erfahrungen aufgrund von Voreiligkeit machen.
  344.  
  345. In  Geldsachen hat er eine äußerst glückliche Hand. Er ist gechickt in
  346. der   Führung   von   Geschäften,   und  wer  mit  ihm  einen  Vertrag
  347. abgeschlossen  hat,  wird  ihn  wohl  oder  übel  einhalten müssen. Er
  348. spekuliert  gut  und richtig, und besitzt die Gabe, ein gutes Geschäft
  349. oder  eine günstige Gelegenheit zu wittern. Im Grunde ist der Hase ein
  350. recht  gewiefter  Geschäftsmann.  Sein  behutsames  Wesen,  sein guter
  351. Geschmack,  sein  charmantes  Auftreten  und  sein  Sinn für Geschäfte
  352. verhelfen ihm in vielen Berufen zu großen Erfolg.
  353.  
  354. Die  Frauen dieses Zeichens werden sich ausgezeichnet in allen Berufen
  355. bewähren,  die  guten  Geschmack,  sicheres  Auftreten  und  angenehme
  356. Umgangsformen   erfordern.   Sie  wären  ideale  Ehefrauen  für  einen
  357. Politiker,  denn  sie  besitzten Diskretion und verstehen es, Gäste zu
  358. empfangen.
  359.                               Der Drache
  360.  
  361. Der   Drache   strotzt   vor   Lebenskraft   und  Tatendrang.  Er  ist
  362. grundehrlich,  in  hohem Maße zuverlässig und verantwortungsbewußt. Er
  363. ist   zu  keiner  Kleinlichkeit  oder  Scheinheiligkeit  fähig,  seine
  364. Ehrlichkeit verbietet es ihm, einem anderem Menschen etwas Anderes als
  365. die  ungeschminkte  Wahrheit  zu sagen. Demnach fehlt dem Drachen also
  366. das   diplomatische   Geschick.  Seine  Naivität  ist  zwar  nicht  so
  367. ausgeprägt  wie  die  des  Schweins,  aber  er  ist  dennoch in vielen
  368. Situationen  zu  vertrauensselig und leichtgläubig. Man kann ihn, wenn
  369. man  darauf  aus  ist,  leicht übers Ohr hauen. Besonders mit falschen
  370. Gefühlen  versteht  der  Drache  nicht  so recht umzugehen, so wird er
  371. jedem    anderen   Menschen   lieber   Vertrauen   als   Ungläubigkeit
  372. entgegenbringen.
  373.  
  374. Da er sehr arbeitsam ist, scheut er keine Mühe, ein Ziel zu erreichen.
  375. Er  plagt  sich  den  ganzen  Tag ab ohne jemals zu fragen, ob es sich
  376. überhaupt  lohnt. Für ihn ist die Arbeit fast schon eine Freude, da er
  377. in ihr den Sinn seines Daseins sieht. Sein oberstes Ideal im Leben ist
  378. die  Vollkommenheit. Er arbeitet hart an sich und seinem Charakter, um
  379. dieses  Ziel  zu erreichen oder ihm wenigstens möglichst nahezukommen.
  380. Dementsprechend  stellt  er  sehr hohe Ansprüche an sich selbst und an
  381. seine  Umgebung.  Er  ist  gewissenhaft bis zum Äußersten, er verlangt
  382. sehr viel, aber er gibt auch gleichzeitig mit vollen Händen.
  383.  
  384. Der  Drache ist reizbar, eigensinnig und starrköpfig. Er hält sich nur
  385. ungern  zurück,  wenn er mit einer Sache nich einverstanden ist. Dabei
  386. schießt  seine  Kritik  oft  über das Ziel hinaus und verletzt andere.
  387. Dies   ist   aber   keinesfalls  Absicht,  sondern  nur  Ausdruck  der
  388. Leidenschaftlichkeit,   mit   der   der   Drache   ein  Ziel  verfolgt
  389. beziehungsweise seine eigene Meinung vertritt. Diese Meinung ist dabei
  390. durchaus  zu  beherzigen,  denn  sein Rat ist immer gut, da der Drache
  391. viel Weisheit besitzt.
  392.  
  393. Der  Drache ist sowohl äußerlich als auch charakterlich sehr stark. Er
  394. ist  stolz  auf  sich  und seine Arbeit und hat auch guten Grund dazu,
  395. denn  er  ist  intelligent,  willensstark,  großzügig  und  für  viele
  396. unterschiedliche   Tätigkeiten   begabt.  Er  arbeitet  hart,  gewinnt
  397. zunehmend   an   Einfluß,  und  man  hört  auf  ihn,  vertraut  seiner
  398. Urteilsfähigkeit.
  399.  
  400. Er  wird  in  seinem ganzen Leben nur selten mit Geldsorgen zu kämpfen
  401. haben  und eigentlich immer im Wohlstand und Sicherheit leben, denn er
  402. hat  in  jedem  Beruf, den der sich erwählt, Erfolg. Sein ausgeprägter
  403. Intellekt erlaubt es ihm, künstlerisch tätig zu sein, aber ebenso kann
  404. er  in  Wissenschaft  und  Forschung  zu neuen Erkenntnissen gelangen.
  405. Seine  Scharfsinnigkeit und Entschlossenheit ermöglichen es ihm, einen
  406. Industriebetrieb  ebenso  zu  führen wie eine große Menge Menschen, ja
  407. einen ganzen Staat. Jede Sache, für die er sich einsetzt, führt er zum
  408. Erfolg.  Leider trifft das auch für Vorhaben zu, die die Allgemeinheit
  409. eher  schädigen.  Da  er  aber im Normalfall seine Fähigkeiten nie für
  410. moralisch  verwerfliche  Zwecke  einsetzen wird, ist diese Gefahr fast
  411. ausgeschlossen.
  412.  
  413. Auch  in  der  Liebe hat der Drache durchaus Glück. Obwohl er sich nur
  414. selten  verliebt, ist er sehr begehrt. Wenn er sich einmal bindet, ist
  415. er ein aufrichtiger und treuer Partner, daher macht er nur sehr selten
  416. die  Erfahrung von Enttäuschung oder Liebeskummer. Anderseits steht er
  417. oft  im  Mittelpunkt  von Liebesaffären, oder er verursacht ein Drama,
  418. ohne  selbst  innerlich  beteiligt zu sein. Die Frauen dieses Zeichens
  419. finden viele Verehrer und erhalten zahlreiche Heiratsanträge.
  420.  
  421. Der  männliche  Drache bindet sich nicht gern. Er gehört zu denen, die
  422. nicht  das  Bedürfnis  verspüren,  sich  zu  verheiraten. Er zieht das
  423. Junggesellendasein  mit  all seinen Freiheiten vor, und ist auch so am
  424. glücklichsten.  Einsamkeit  stört ihn nicht, im Gegenteil, sie gibt im
  425. Gelegenheit   zum  Nachdenken.  So  könnte  er  gut  mit  einer  Ratte
  426. zusammenleben,  denn  die  verliebte  Ratte wird alles ertragen, sogar
  427. seine  Gleichgültigkeit.  Natürlich  wird  die  Ratte versuchen, ihren
  428. persönlichen Vorteil aus einer Verbindung mit einem Drachen zu ziehen,
  429. aber  sie  kann  ihm  wiederum mit ihrem kritischen Verstand und ihrer
  430. finaziellen Begabung nützen.
  431.  
  432. Etwas  Ähnliches  gilt  für  die Schlange. Ihr sarkastischer Humor und
  433. ihre  Gewandtheit  können  die  scharfen,  ungeschliffenen Kannten des
  434. Drachencharakters  abrunden. Außerdem bewundert und verehrt der Drache
  435. die Schönheit der Schlangen-Frau und er wird ihr mit großem Stolz treu
  436. bleiben.   Auch  der  angeberische  Hahn  kann  gut  mit  dem  Drachen
  437. auskommen,  er  wird  sich  nur  zu gern damit begnügen, am Erfolg des
  438. Drachen teilzuhaben.
  439.  
  440. Sowohl  beruflich als auch in der Liebe ergänzen sich Drache und Affe.
  441. Diese  hochkarätige  und schlagkräftige Verbindung von List und Stärke
  442. wird beiden zum Vorteil gereichen, was der Affe meist eher erkennt als
  443. der  Drache. So ist er dann in der Lage, seine Schlauheit zu benutzen,
  444. um den Drachen zu übertölpeln.
  445.  
  446. Eine  Partnerschaft  mit  einem  Tiger kann und wird nicht reibungslos
  447. verlaufen,  aber  vor  allem sollte der Drache den Hund meiden, der in
  448. seiner  ganzen Denkweise in völliger Opposition zum Drachen steht. Der
  449. Hund  ist  kritisch,  pessimistisch  und  viel  zu nüchtern, um an den
  450. Drachen zu glauben, was dieser wiederum nicht ertragen kann.
  451.  
  452. Der  Drache  ist ein Glückzeichen, somit sind die unter diesem Zeichen
  453. geborenen  durch  eine  besonders günstige astronomische Konstellation
  454. gesegnet.  Ihnen  läßt  das  Schicksal  vierfachen Segen zuteilwerden,
  455. nämlich Reichtum, Tugend, Harmonie und ein langes Leben.
  456.                              Die Schlange
  457.  
  458. Die  Schlange  ist  ein  geheimnisvolles  und  zweispältiges Tier. Bei
  459. allen  Völkern  der  Erde kommt ihr eine besondere Bedeutung unter den
  460. anderen  Tieren  zu. Meist wird die Schlange als böses Tier angesehen,
  461. war  sie  es doch zum Beispiel, die die Vertreibung Adams und Evas aus
  462. dem  Paradies herbeiführte.  Im  Laufe  der  Jahrhunderte  sind  viele
  463. Redensarten  entstanden,  die  von  einem  recht  negativen  Bild  der
  464. Schlange zeugen.
  465.  
  466. Im  asiatischen  Raum,  besonders  im  chinesischen Horoskop, wird die
  467. Schlange  jedoch  als  ein  weises, scharfsinniges, willensstarkes und
  468. liebreizendes Wesen verehrt. Der Schlangen-Mann ist charmant, zärtlich
  469. und  ein durchaus angenehmer Partner. Seine Intelligenz und sein Humor
  470. machen  ihn  allerorts  sehr  beliebt. Die Schlangen-Frau ist anmutig,
  471. ihre ausgeprägte Schönheit macht ihr das Leben sehr angenehm, wird sie
  472. doch  von allen  Männern aufs höchste verehrt. Wenn man in Japan einer
  473. schönen Frau ein Kompliment machen will, dann setzt man ihre Schönheit
  474. mit   der   einer   Schlange   gleich.  Was  dort  als  hochgeschätzte
  475. Schmeichelei verstanden wird, würde im abendländischen Raum vermutlich
  476. als Beleidigung aufgefaßt.
  477.  
  478. Die  Schlange gibt sich alle Mühe, ihr Äußeres bestmöglich zur Geltung
  479. zu  bringen.  Sie  kleidet sich mit Eleganz und Sorgfalt, gelegentlich
  480. etwas  zu auffällig und extravagant. Im allgemeinen wird die Liebe der
  481. Schlange  zu  modischen Rafinessen jedoch von ihrer Umwelt akzeptiert,
  482. solange sie nicht überhand nimmt.
  483.  
  484. Die  Schlange  gehört  nicht  zu  denen,  die  große  Worte machen. Im
  485. Normalfall   ist   sie   zurückhaltend  und  wenig  gesprächig.  Dafür
  486. konzentriert  sie  einen  großen Teil ihrer Energie auf ihre geistigen
  487. Fähigkeiten.   Sie  ist  hochgradig  intellektuell  veranlagt,  stellt
  488. philosophische  Betrachtungen  an und erreicht im Alter aufgrund ihrer
  489. umfangreichen Erfahrungen große Weisheit. Desweiteren besitzt sie eine
  490. starke   Intuition,  die  manchmal  sogar  in  Hellseherei  auszuarten
  491. scheint.  Sie verläßt sich daher gern auf ihre eigenen Eindrücke, ihre
  492. Urteilsfähigkeit   und   ihre   Eingebungen.  Die  Ratschläge  anderer
  493. interessieren  sie  wenig,  selbst Tatsachen und Erfahrungen von außen
  494. können sie nicht beeindrucken, sie geht ihren eigenen Weg.
  495.  
  496. Die  Schlange  liebt  Geld  und  Besitz,  sie  ist ein durch und durch
  497. genußsüchtiger  und  materieller  Mensch, der nicht bereit ist, seinen
  498. Reichtum  zu  teilen.  Sie verleiht niemals Geld, bringt aber trotzdem
  499. viel  Mitgefühl  für Notleidende auf und kann in Einzelfällen durchaus
  500. hilfsbereit  sein.  Einem Freund in Not wird sie stets mit Rat und Tat
  501. zur  Seite  stehen,  aber nie mit barer Münze. Gelegentlich übertreibt
  502. sie  ihre  Hilfsbereitschaft  auf  eine geradezu aufdringliche Art und
  503. Weise,  versucht  verzweifelt, ihre Hilfe an den Mann oder an die Frau
  504. zu  bringen.  In  diesen  Situationen  wird  sie  leicht zur Last, sie
  505. ergreift  von ihrem Schützling Besitz. Ähnlich einer Schlange, die ein
  506. Opfer einrollt, um es zu töten und zu fressen, umschlingt sie auch ihr
  507. Opfer,  solange bis es sich nicht mehr rühren kann und total vom guten
  508. Willen der Schlange abhängig ist.
  509.  
  510. In   finanziellen   Angelegenheiten  hat  die  Schlange  stets  Glück,
  511. wahrscheinlich   liegt   dies   an   ihrer  angeborenen  Mischung  aus
  512. Intelligenz  und  Geldgier.  Sie  braucht  sich  nie Sorgen über ihren
  513. Lebensunterhalt  zu  machen, dessen ist sie sich auch voll bewußt. Sie
  514. verdient  ihren  Reichtum  mit Leichtigkeit, legt ihr Erspartes an und
  515. wird im Alter zu einem ausgesprochenen Geizhals.
  516.  
  517. Sie  eignet  sich  also  für  alle  Berufe,  in denen man gut und viel
  518. verdienen   kann,   aber   sie  ist  nicht  bereit,  irgendein  Risiko
  519. einzugehen.  Auch harte Arbeit ist ihr zuwider, denn sie ist von Natur
  520. aus reichlich faul.
  521.  
  522. In   der   Liebe  ist  die  Schlange  ebenso  wie  beim  Geld  äußerst
  523. besitzergreifend und eifersüchtig. Selbst dann, wenn sie einen Partner
  524. schon seit Jahren nicht mehr liebt, gönnt sie ihm oder ihr kein Glück,
  525. sie  versucht vielmehr systematisch, die neue Beziehung des anderen zu
  526. zerstören.  Auch  hier rollt sie sich also um den anderen Menschen und
  527. läßt  ihn  nicht  mehr  los.  Dabei  ist  es  noch  nicht einmal echte
  528. Eifersucht,  die  sie dazu treibt. Sie tut es vielmehr aus einer Laune
  529. heraus,  denn  im  Grunde  ist die Schlange nicht zu einer dauerhaften
  530. Partnerschaft fähig, da sie von Natur aus untreu ist.
  531.  
  532. Der  Schlangen-Mann ist ein ausgesprochener Schürzenjager. Er versteht
  533. es,  durch Witz und Eleganz die Frauen zu beeindrucken. Die Stärke der
  534. Schlangen-Frau liegt in ihrer Schönheit und ihrem Charme. Doch egal ob
  535. Mann oder Frau, die Schlange neigt zu Seitensprüngen wodurch sie ihren
  536. Partner  natürlich  sehr  verletzen  kann.  Daher ist eine sorgfältige
  537. Partnerwahl bei der Schlange unausweichlich.
  538.  
  539. Mit dem Büffel kann sie eine gute Ehe führen. Er nimmt gern eine große
  540. Familie  in  Kauf,  solange  er der Herr im Hause bleibt. Die Schlange
  541. überläßt  ihm diese Rolle nur zu gern. Eine Verbindung mit einem Hahn,
  542. sei  es  privat  oder beruflich, wird manchen Streit mit sich bringen,
  543. aber  im  großen  und  ganzen  kann  daraus  eine fruchtbare Beziehung
  544. erwachsen.
  545.  
  546. Beziehungen  mit Schwein oder Tiger sind jedoch für die Schlange nicht
  547. sehr ratsam. Das Schwein wird sich von der Schlange völlig unterwerfen
  548. lassen.  Es  wird  selbst dann, wenn es aufs Schlimmste betrogen wird,
  549. nicht  die  Finger  von  ihr  lassen können. Der Tiger hingegen ist zu
  550. stark für die Schlange, er wird sie zwangsläufig vernichten.
  551.                                Das Pferd
  552.  
  553. Die  äußere  Erscheinung des Pferdes ist stattlich,  gut aussehend und
  554. elegant. Es hat ein recht sicheres Auftreten, ist meist gut gekleidet.
  555. Es  sonnt  sich  im  Licht  der  Öffentlichkeit,  so trifft man es auf
  556. Veranstaltungen,  im  Theater, im Konzert und auf Sportplätzen. Es ist
  557. sehr gerne unter Menschen, besonders in Gruppen fühlt es sich wohl. So
  558. ist  es  nicht  weiter verwunderlich, daß das Pferd viel Sport treibt,
  559. vornehmlich  in  Vereinen,  und  dabei  auch recht beachtliche Erfolge
  560. vorzuweisen hat.
  561.  
  562. Das  Pferd ist im allgemeinen gesprächig, jovial, galant, symphatisch,
  563. zuvorkommend, wohlerzogen und allgemein beliebt. Da es sich sprachlich
  564. sehr  geschickt  auszudrücken  weiß und stets schlagkräftige Argumente
  565. für   seinen   Standpunkt  findet,  ist  es  eigentlich  der  geborene
  566. Politiker.    Durch   seinen   mitreißenden   Sprachstil   und   seine
  567. Schlagfertigkeit hat es stets das Publikum auf seiner Seite. Das Pferd
  568. ist  zwar  sowohl  geistig  als  körperlich von der Natur gesegnet, es
  569. besitzt aber bei weitem mehr Geschicklichket als Intelligenz.
  570.  
  571. Das  Pferd ist deweiteren rücksichtslos und egoistisch, in seinem fast
  572. wahnhaften  Ehrgeiz  tritt  es  alles  nieder, was sich ihm in den Weg
  573. stellt.  Es  interessiert sich prinzipiell nur für sich selbst und die
  574. eigenen  Probleme.  Wenn es aber einmal von einer Sache überzeugt ist,
  575. dann  kann  es  sich  auch  mit großem Aufwand für gemeinnützige Ziele
  576. einsetzen. Es erwartet allerdings dann auch die nötige Anerkennung, da
  577. es sehr stolz ist und großen Wert auf seinen persönlichen Status legt.
  578.  
  579. Wie  alle  ursprünglich  wilden Tiere hat auch das Pferd einen starken
  580. Drang   nach   Unabhängigkeit   und   Selbstständigkeit.   Es  handelt
  581. grundsätzlich   nur   nach   eigenem  Ermessen,  wird  jeden  noch  so
  582. gutgemeinten  Rat  ignorieren.  Schon  in Kindheit und Jugend kommt es
  583. ständig  zu  kleineren  Reibereien  mit  den  Eltern, da es sich durch
  584. elterliche Maßregeln und Vorschriften eingeengt fühlt. So wird es dann
  585. auch früh das Elternhaus verlassen.
  586.  
  587. Schlagartig anders wird diese Situation, wenn das Pferd sich dauerhaft
  588. bindet  und  selber  eine  Familie gründet. Es wird, egal ob Mann oder
  589. Frau,  im  Mittelpunkt der Familie stehen, das Familienoberhaupt sein.
  590. Alle  anderen  Familienmitglieder müssen sich nach seinen Wünschen und
  591. Launen richten, und genau das genießt das Pferd. Alle bemühen sich, es
  592. ihm  rechtzumachen,  bei  Problemen wird ihm geholfen. Hier setzt sich
  593. genau das im privaten Kreis fort, was das Pferd schon im großen Rahmen
  594. kennzeichnete,  nämlich  die  permanente  Suche  nach  Anerkennung und
  595. Zuneigung.
  596.  
  597. Das  selbstbewußte  Pferd  ist  ein  guter  und fleißiger Arbeiter, es
  598. verhält  sich  besonders  im  Umgang  mit  Geld  oder  Immobilien sehr
  599. geschickt.  Auf diesem Gebiet liegt sogar eine ausgesprochene Begabung
  600. vor,  so  daß  ein  Beruf  im  Bankgewerbe  naheliegt. Da es aber sehr
  601. schnell von einer Sache gelangweilt wird und diese dann nicht mehr mit
  602. vollem  Einsatz  vertritt, wird es wohl in seinem Leben mehr als einen
  603. Beruf ausüben.
  604.  
  605. Diese  Unbeständigkeit zeigt sich auch in seinen Liebesbeziehungen. Es
  606. wird  eines Partners sehr schnell überdrüssig, verläßt diesen und geht
  607. mit  erstaunlichem  Eifer und dem entsprechenden Erfolg an die nächste
  608. Beziehung  heran.  Neue  Kontake zu knüpfen fällt ihm nicht sonderlich
  609. schwer, da es durch seine äußere Erscheinung zu beeindrucken versteht.
  610. Dieses   angenehme   Äußere  ist  es  auch,  das  einen  Großteil  des
  611. beruflichen  Erfolges des Pferdes ausmacht. Alle sind von ihm angetan,
  612. besonders  in  Berufen, in denen viel Kontakt zu Menschen besteht, hat
  613. das  Pferd  durch  seine  beeindruckende Erscheinung einen erheblichen
  614. Bonus.
  615.  
  616. Es  versteht  auch, sich möglichst geschickt und auffällig in Szene zu
  617. setzen,   denn   es   hat   einen   starken,  nach  außen  gerichteten
  618. Geltungsdrang.  Ständig  braucht  es  um sich herum einen oder mehrere
  619. Menschen, die ihm nur zustimmen, es loben und ihm schmeicheln.
  620.  
  621. Wenn  sich  das Pferd verliebt, dann verliert es jedoch all seine Ruhe
  622. und   Überlegenheit.  Es  wird  nachlässig  im  Beruf,  vergißt  seine
  623. Pflichten  und  Aufgaben,  auch  seine Verantwortung gegenüber anderen
  624. Menschen.  Es  tritt eine Leidenschaft und Unbesonnenheit zu Tage, die
  625. kaum noch zu überbieten ist.
  626.  
  627. In  diesen  Momenten  kann  das  Pferd  dann  trotz  all  seiner guten
  628. Eigenschaften sein Leben verpfuschen und sich selbst zugrunde richten.
  629. Es  muß  deshalb  versuchen, seine Leidenschaft im Zaum zu halten. Nur
  630. dann kann es ihm gelingen, seiner Verantwortung und dem Vertrauen, das
  631. man in es setzt, gerecht zu werden.
  632.  
  633. Ein  guter  Partner  für das Pferd ist zum Beispiel die Ziege. Sie ist
  634. eine  treue  Gefährtin, unternehmungslustig und aktiv. Zusammen werden
  635. sie  viel  Spaß haben, aber auch mehr als einmal am Rande des Abgrunds
  636. stehen.
  637.  
  638. Mit dem Tiger oder dem Hund kommt es eigentlich auch ganz gut zurecht,
  639. obwohl  sich  Tiger  und  Pferd  gelegentlich  gegenseitig  die  Schau
  640. stehlen. Da aber sowohl der Tiger als auch der Hund sehr pflichtbewußt
  641. und  arbeitsam sind, werden sie am leichtesten über einen Seitensprung
  642. des unsteten Pferdes hinwegsehen, wenn sie ihn überhaupt bemerken.
  643.  
  644. Eine  ganz  ungünstige  Konstellation  hingegen  wäre  eine  Beziehung
  645. zwischen einem Pferd und einer Ratte. Die charakterlichen Unterschiede
  646. zwischen  den  beiden sind dermaßen groß, daß es unweigerlich zu einer
  647. Katastrophe kommen würde.
  648.  
  649. Bleibt  noch  zu  bemerken,  daß alle sechzig Jahre, zuletzt 1966, das
  650. Jahr  des  Feuerpferdes ist. Dieses Feuerpferd stellt eine Verstärkung
  651. der  Charaktereigenschaften  des  Pferdes dar, sowohl im positiven als
  652. auch im negativen Bereich.
  653.                                Die Ziege
  654.  
  655. Die  Ziege  legt  großen  Wert  auf Äußerlichkeiten, ist stets elegant
  656. gekleidet, gibt sich künstlerisch und weltoffen und ist in sich selbst
  657. verliebt.  Sie  könnte  das  charmanteste  und  liebenswerteste  aller
  658. chinesischen  Sternzeichen sein, aber leider kommt ihr ihre angeborene
  659. Bockigkeit  und  ihre  ständige  Meckerei  dabei in die Quere. Sie ist
  660. eigentlich  nie  zufrieden, nörgelt ständig an allem herum. Durch ihre
  661. oft  abrupt wechselnden  Launen macht sie ihrer Umwelt das Leben nicht
  662. gerade einfach. Sie ist sehr anspruchsvoll, will immer das Beste haben
  663. und  die  größte  sein.  Dabei  legt  sie  gelegentlich  eine  kaum zu
  664. übertreffende Rücksichtslosigkeit an den Tag, ohne daß sie sich dessen
  665. bewußt ist.
  666.  
  667. Außerdem  ist  die  Ziege  ziemlich  undiszipliniert.  Sie nimmt wenig
  668. Rücksicht  auf  die  Gefühle  und  Wünsche anderer Menschen, vor allem
  669. kommt   sie   ständig  zu  spät.  Das  scheinbare  totale  Fehlen  des
  670. Zeitgefühls  macht  ein  Zusammenleben  mit  ihr  schwierig  und  eine
  671. Zusammenarbeit mit ihr unmöglich.
  672.  
  673. Die  Ziege  weiß  aber auf der anderen Seite ganz genau, wann sie sich
  674. beherrschen  muß.  Wenn  es  darum  geht,  einem  anderen  Menschen zu
  675. gefallen,  dann  geht  selbst  ihre  Uhr  auf einmal richtig, denn sie
  676. erkennt  sehr gut, wann sie Vorteile von ihren Mitmenschen zu erwarten
  677. hat.  Sie profitiert überhaupt gern von ihren Mitmenschen und lebt, so
  678. weit es ihr möglich ist, ganz auf deren Kosten.
  679.  
  680. Im  praktischen  täglichen  Leben zeigt sich eine weitere grundlegende
  681. Charaktereigenschaft der Ziege, ihre Unselbstständigkeit. Sie kann oft
  682. nur  schwer und nach langem Zögern Entscheidungen treffen, ist auch im
  683. Bezug auf praktische Arbeit oft nicht von der Natur gesegnet. Wenn man
  684. ihr jedoch eine kleine Hilfestellung gibt, dann ist auch sie recht gut
  685. in der Lage, sich zurecht zu finden.
  686.  
  687. So ist es wohl auch verständlich, daß die Ziege immer mindestens einen
  688. Menschen  um  sich  haben  muß,  der sich um sie kümmert. Sie will von
  689. diesem  Menschen  völlig  umsorgt  werden,  benimmt  sich  schüchtern,
  690. mädchenhaft scheu und manchmal etwas weinerlich. Sie ist stets bereit,
  691. ihr  Leid  zu  klagen,  und  sie  braucht  nicht  mehr als einen guten
  692. Zuhörer,  denn sie will immer im Mittelpunkt stehen. Sie braucht einen
  693. treuen Partner, der überall in den höchsten Tönen von ihr spricht, sie
  694. leitet, ihr in jeder Lage beisteht und Ratschläge erteilt.
  695.  
  696. Dennoch  ist  sie stets unentschlossen, zögerlich und macht jede Menge
  697. Ausflüchte  bevor sie sich zu einer Entscheidung durchringen kann. Sie
  698. hat  große Angst vor Armut und Leid, jammert oft über schlechte Zeiten
  699. oder  eine  Ungerechtigkeit, die man ihr vor langer Zeit zugefügt hat.
  700. Ihre  Angst,  ihr  Pessimismus  und ihre Schwarzmalerei sind dabei ein
  701. wichtiger   Teil   ihres   Lebens,   bekommt   sie  doch  dadurch  die
  702. Aufmerksamkeit, die sie sucht.
  703.  
  704. Da  sie  ihr  Leben  praktisch nicht selbst in die Hand nimmt, sondern
  705. sich  stets  in die Abhängigkeit anderer begibt, schiebt sie natürlich
  706. jeden  Fehler,  jedes  Mißgeschick auf ihre Mitmenschen. An allem, was
  707. passiert,  ist  entweder  ein  böser  Zufall oder ein Mensch aus ihrer
  708. Umgebung  schuld.  Im  Laufe  ihres  Lebens  entwickelt sie eine wahre
  709. Kunstform  daraus,  anderen  Schuld  zuzuweisen. Selbst, wenn sie sich
  710. ihrer  Schuld  vollkommen  bewußt ist, versucht sie mit Nachdruck, die
  711. Verantwortung abzuwälzen.
  712.  
  713. Ihre  Unaufrichtigkeit ist dabei geradezu erschütternd. Sie kennt kein
  714. Verantwortungsgefühl, ergreift keine Initiative und hat keinen eigenen
  715. Willen, nimmt aber trotzdem nicht die Fehler, die aus ihrer Passivität
  716. erwachsen, auf ihre eigene Kappe.
  717.  
  718. Mit  all  diesen Eigenschaften ist es natürlich schwierig, einen Beruf
  719. zu finden, in dem die Ziege sich wohl fühlt. Da die meisten Stellungen
  720. eben doch ein Mindestmaß an Verantwortung und Initiative voraussetzen,
  721. wird sie meist auf große Probleme stoßen.
  722.  
  723. Der einzige Beruf, der in etwa ihrem Naturell entspräche, wäre der des
  724. Künstlers,  wobei sich natürlich hier auch ein weites Feld auftut. Mit
  725. ihrer  Selbstverliebtheit und ihrem Drang zur Selbstdarstellung eignet
  726. sie  sich  mit  ein  wenig  Talent  zum  Schauspieler oder Musiker. Um
  727. wirklichen  Erfolg  zu haben muß sie natürlich lernen, selbstständiger
  728. zu werden.
  729.  
  730. Das  Liebesleben der Ziege ist bewegt und abwechslungsreich, wirkliche
  731. große Probleme treten hier nicht auf.  Die Ziege wird sich mit mit dem
  732. Hasen,  dem  Schwein oder dem Pferd gut vertragen.  Bei ihnen wird sie
  733. die  nötige  Geborgenheit  und Zuwendung, wenn auch nur in materieller
  734. Hinsicht, finden.
  735.  
  736. Die  ungünstigste  Verbindung  für  die  Ziege wäre eine Ehe mit einem
  737. Büffel.  Obwohl  die  beiden  Tiere aufgrund ihrer ländlichen Herkunft
  738. zusammenzupassen  scheinen,  so  wird  der Büffel niemals die passive,
  739. unselbstständige Ziege neben sich dulden.
  740.                                Der Affe
  741.  
  742. Der  Affe  ist mit Sicherheit das launischste und verschlagenste aller
  743. Zeichen.  Er  hat  stets  des Schalk im Nacken, ist rund um die Uhr zu
  744. Späßen  aufgelegt. Sein Humor ist manchmal geschmacklos, manchmal aber
  745. auch geistvoll, denn er ist meist sehr intellektuell.
  746.  
  747. Leider  macht  ihn  dies  auch etwas hochnäsig. Nach außen hin gibt er
  748. sich  gesellig,  liebenswürdig und hilfsbereit. Aber dies ist halt nur
  749. der äußere Schein. Dahinter verbirgt sich eine unglaubliche Verachtung
  750. für  die  meisten  anderen  Menschen,  denn der Affe glaubt sich allen
  751. überlegen.  So  kommt  es  dann  auch,  daß  er  scheinbar eine Person
  752. anlacht, während er sie in Wirklichkeit und insgeheim auslacht.
  753.  
  754. Der  Affe  ist aber auch gleichzeitig ein Intellektueller. Er ist sehr
  755. wissensdurstig,  liest  viel  und  reist gerne herum,  woraus er einen
  756. großen  Erfahrungsschatz  gewinnt.  In  seiner  Jugend genießt er eine
  757. umfangreiche  Bildung,  er hat einen ausgeprägten und wachen Verstand,
  758. sowie  eine blitzschnelle Auffassungsgabe. Sein Gedächtnis ist so gut,
  759. daß  er  sich  bis  in  die  kleinen Details an alles erinnert, was er
  760. einmal  gelesen  oder  gehört  hat.  Da er ein wenig unordentlich ist,
  761. kommt ihm diese Fähigkeit oft zu gute.
  762.  
  763. Da  der  Affe  erfinderisch  und  äußerst originell in der Bewältigung
  764. seiner Aufgaben vorgeht, meistert er selbst die schwierigsten Probleme
  765. mit   Leichtigkeit.   Nur,  wenn  er  bei  einer  Sache  nicht  sofort
  766. Erfolgsansätze  sieht, dann läßt er sie genauso schnell fallen, wie er
  767. mit ihr angefangen hat.
  768.  
  769. Der  Affe  hat  einen  gesunden  Menschenverstand und die erstaunliche
  770. Begabung,  andere  zum  Narren zu halten, ohne, daß es ihnen auffällt.
  771. Sogar  den  intelligenten und durchaus geschickten Drachen kann er mit
  772. einem   bißchen   guten  Willen  überlisten.  Den  von  allen  anderen
  773. gefürchteten  Tiger  an  der  Nase  herumzuführen  ist  für  ihn  eine
  774. Leichtigkeit.
  775.  
  776. Der  Affe  ist  aber  auch  gleichzeitig diplomatisch, gerissen und in
  777. jeder  Lage  darauf bedacht, seinen persönlichen Vorteil zu wahren. Er
  778. braucht  seine  Freiheit,  läßt  sich  nie  zu  etwas  zwingen.  Seine
  779. Unabhängigkeit  ist  ihn  mit  das  Wichtigste im Leben, er will stets
  780. selbst entscheiden, was er zu tun oder zu lassen hat.
  781.  
  782. Bei  der  Wahrung  seiner  Interessen  ist  er ziemlich skruppelos und
  783. scheut  selbst  vor  Lüge  und  Betrug  nicht  zurück, wenn es ihm zum
  784. Vorteil  gereicht. Er kann ohne Skrupel die größte Betrügerei begehen,
  785. weiß  er  doch, daß er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
  786. nicht  erwischt  wird.  Um  sich erwischen zu lassen, sind die meisten
  787. Affen  ohnehin  viel  zu klug und gerissen, sie führen selbst den, der
  788. ihnen  auf  die  Spur  kommt, noch an der Nase herum und entwischen in
  789. letzter Sekunde.
  790.  
  791. Trotz seiner eigennützigen und fast kriminellen Denkweise kann man ihm
  792. aber  eigentlich  nie richtig böse sein, denn er weiß seinen Humor und
  793. den  daraus  erwachsenden  unwiderstehlichen  Charme äußerst geschickt
  794. einzusetzen.  Er  ist ein wahrer Meister in der Kunst, sich beliebt zu
  795. machen.
  796.  
  797. Selbst  dann, wenn der Affe nicht als Gauner oder Betrüger endet, kann
  798. er beruflich große Erfolge feiern, eignet er sich doch aufgrund seiner
  799. Intelligenz  zu  vielen  Tätigkeiten.  Dazu ist er noch ein ziemlicher
  800. Streber,  der  stets bestrebt ist, mindestens eine Stufe höher auf der
  801. Karriereleiter   zu   stehen   als   seine   Kollegen.   Durch  seinen
  802. vorwärtsstrebenden  Charakter  hat er die größten Chancen, dieses Ziel
  803. zu  erreichen,  sei es durch Scharfsinn und Intelligenz oder, wenn die
  804. Fairneß nicht   den   gewünschten   Erfolg  bringt,  durch  Lügen  und
  805. Skruppellosigkeit.  Er ist schlau und geschickt, denkt meist schneller
  806. als alle anderen und steckt voller Unternehmungslust. Somit kann er in
  807. vielen,  wenn  nicht in allen Berufen erfolgreich sein.  In Handel und
  808. Gewerbe  wird ihm seine Gerissenheit sicher dabei helfen, seine Kunden
  809. so  gut  als  möglich  übers  Ohr zu hauen. Er besitzt auch die Nötige
  810. Skrupellosigkeit für eine Führungsposition in der Industrie. Selbst in
  811. der  Politik  fühlt  er  sich  wie  zu  Hause,  gibt  sie ihm doch die
  812. Gelegenheit,  seine  Machtposition und Überlegenheit voll zum Ausdruck
  813. zu bringen.
  814.  
  815. In  der  Liebe  hat er allerdings weniger Glück. Seine Beziehungen zum
  816. anderen  Geschlecht  sind recht wankelmütig und nicht immer von Erfolg
  817. gekrönt.  Da  er  seines Partners schnell überdrüssig wird, wandert er
  818. viel  herum,  findet aber immer schnell genug jemanden, der von seinem
  819. Witz  und  seiner Intelligenz beeindruckt ist, wenigstens solange, bis
  820. dieser  hinter  die  freundliche  Maske des Affen geschaut hat. Da die
  821. meisten diese Maske irgendwann durchschauen, wird er nie einen Partner
  822. finden,  der  ihn  aufrichtig  und lange liebt. Zumindestens wird sich
  823. kaum  einer auf eine eche Liebesbeziehung mit ihm einlassen wollen, da
  824. alle Angst davor haben, vom Affen nur benutzt und verachtet zu werden.
  825.  
  826. Trotzdem  kommt  der  Affe ganz gut mit dem Drachen aus, da sich Macht
  827. und  List  hervorragend  ergänzen.  Auch  die  Ratte  ist ein durchaus
  828. akzeptabler  Partner  für  ihn,  besonders,  da sie ihn ein Leben lang
  829. lieben wird, auch wenn diese Liebe nicht erwidert wird.
  830.                                Der Hahn
  831.  
  832. Der  Hahn  ist  ein  bißchen  weltfremd,  ein Träumer, der verzweifelt
  833. versucht,  ernst  genommen zu werden. Er liebt Schmeicheleien und läßt
  834. sich gerne von anderen einwickeln, redet aber, wenn es nötig ist, auch
  835. schon  mal  ein  offenes  Wort, das dann durchaus recht hart ausfallen
  836. kann.  Dabei  wird er zuweilen ausfallend, unverschämt oder sogar grob
  837. und  agressiv. Viele halten die Worte des Hahns für Übertreibungen und
  838. Hirngespinste, aber diese Meinung ist völlig falsch.
  839.  
  840. Der  Hahn  sagt,  was  er  denkt, und er drückt es so aus, wie ihm der
  841. Schnabel  gewachsen ist. Das ist natürlich in gewisser Weise eine Form
  842. von  Egoismus.  Es  ist  ihm  ganz  egal,  ob  er  die  Gefühle seiner
  843. Mitmenschen verletzt. Er sieht keinen Sinn darin, jemanden zu schonen,
  844. schon  gar  nicht,  wenn  dieser  etwas  ausgefressen  hat. Mit dieser
  845. Einstellung   hat   er   sich  zumindest  die  diplomatische  Karriere
  846. versperrt,  aber  es steht ihm zum Beispiel der Beruf des Journalisten
  847. offen, denn dort sind Offenheit und Schonungslosigkeit ja gefragt.
  848.  
  849. Der Hahn liebt es, sich exzentrisch zu geben und zu kleiden. Aber dies
  850. ist   nur   äußerlich,  denn  von  seiner  Persönlichkeit  und  seiner
  851. politischen  Meinung  ist er stockkonservativ. Er ist oft verbohrt und
  852. verrennt  sich in eine Sache oder seine festgefahrene Meinung. Aber er
  853. ist  nicht  bereit,  auch  nur  einen Zentimeter von seinem Standpunkt
  854. abzurücken, auch, wenn es ihm persönlich schadet.
  855.  
  856. Er  ist  ist  sehr  überzeugt von sich selbst und von dem, was er tut.
  857. Seine  eigene  Meinung geht ihm über alles, er ignoriert jeden noch so
  858. gut  gemeinten Ratschlag und verläßt sich nur auf sich selbst. Anderen
  859. dagegen  erteilt  er  großügig  und  häufig  Ratschläge,  er  versucht
  860. förmlich, ihnen seinen Standpunkt aufzuzwingen.
  861.  
  862. Der  Hahn  liebt  es,  zu  träumen,  zu grübeln oder zu meditieren. Er
  863. bildet  sich  gern  und oft ein, ein Held zu sein, aber es ist nur ein
  864. Traum,  den  er in der Geborgenheit seines Heims träumt. Dabei ist der
  865. Hahn  nicht  furchtsam, ganz im Gegenteil. Wenn ihm der Kamm schwillt,
  866. kann  er  sehr  mutig  sein.  Das  stellt  er  sogar  gelegentlich  in
  867. Notsituationen  unter  Beweis.  Er  kann sein Leben aufs Spiel setzen,
  868. wenn er von einer Sache überzeugt ist. Daher ist er guter und tapferer
  869. Krieger, der besonders für die Belange derer einzutreten versteht, die
  870. sich nicht selbst wehren können.
  871.  
  872. Da  allein  seine äußere Erscheinung schon aufregend wirkt, findet man
  873. ihn  im  allgemeinen  recht  interessant,  er  neigt  aber  dazu,  die
  874. hochgesteckten Erwartungen seiner Umwelt zu enttäuschen, nämlich dann,
  875. wenn  er sich gehen läßt. Nur zu oft bricht er lauthalt in Prahlereien
  876. aus,  lobt  sich  selbst  und seine Fähigkeiten in den höchsten Tönen.
  877. Aber  wenn  er  sich etwas im Zaum hält, kann er ganz umgänglich sein.
  878. Besonders  in  Gesellschaft  ist er oft ein glänzender Unterhalter und
  879. wirkt sehr angenehm.
  880.  
  881. Seinem  träumerischen  Temperament  nach  könnte  man  ihn  für  einen
  882. Faulpelz  halten,  aber  das  ist  völlig falsch. Er ist ein guter und
  883. ehrgeiziger  Arbeiter, der sich seiner Aufgabe völlig hingibt. Wenn er
  884. einen  Beruf hat, den er liebt, dann wird er darin völlig aufgehen und
  885. dort  die  nötige  Selbstbestätigung  finden, die er sonst bei anderen
  886. sucht.  Da sein Ehrgeiz sehr ausgeprägt ist, versucht er stets mehr zu
  887. leisten  als  alle  anderen  und  überschätzt  dabei oft seine eigenen
  888. Fähigkeiten  maßlos. Jedoch läßt er sich von einer Niederlage nicht so
  889. schnell  unterkriegen.  Er rappelt sich wieder auf und versucht es von
  890. neuem.
  891.  
  892. Schon  von seiner Herkunft her ist der Hahn für die Landwirtschaft und
  893. alle  Berufe  geeignet,  die  ihn mit der Natur in Kontakt bringen. Er
  894. liebt   Prunk   und   Protz   und   wird   in   seiner   angeberischen
  895. Verschwendungssucht  alles  ausgeben , was er verdient. Dabei gerät er
  896. mehr  als  einmal  an den Rand des finanziellen Ruins, besonders dann,
  897. wenn er sich seinen Träumereien völlig hingibt.
  898.  
  899. In der Liebe wird er sich sehr anstrengen müssen, um die Zuneigung der
  900. geliebten  Person  zu  gewinnen.  Er wird sehr oft von seinen Partnern
  901. enttäuscht sein, denn seine hochtrabenden Träume vom Glück entsprechen
  902. nie der Wirklichkeit, die dagegen fast grau wirkt.
  903.  
  904. Ein  guter  Partner  für  den  Hahn ist die Schlange, da die auch sehr
  905. gebildet   ist   und   er   mit  ihr  philosophische  oder  politische
  906. Diskussionen  führen  könnte.  In  der  Liebe  und  im  Beruf kann die
  907. Weisheit  der Schlange ihm nützen, aber sie kann ihm mit ihrem Äußeren
  908. auch gewaltig die Schau stehlen.
  909.                                Der Hund
  910.  
  911. Das  Wesen  des  Hundes  ist von steter Unruhe geprägt. Mit gespitzten
  912. Ohren  lauert er auf Gefahren, ist immer in Abwehrstellung, bereit zum
  913. Sprung,  wachsam und verschwiegen. Er ist sehr verschlossen, hat wenig
  914. Kontakt zu seinen Mitmenschen und geht nur aus sich heraus, wenn er es
  915. für  absolut unausweichlich hält, meistens dann, wenn es zur Erfüllung
  916. seiner  Pflicht notwendig ist. Er ist sehr zielbewußt, weiß genau, was
  917. er  will.  Dabei  verhält  er  sich  jedoch auch meist eigensinnig und
  918. starrköpfig,   ignoriert   die   Standpunkte  und  Ratschläge  anderer
  919. Menschen.
  920.  
  921. Er  ist  ein sehr kritischer Mensch, seine Kritik an anderen fällt oft
  922. sarkastisch  aus,  er  kann  sogar  sehr  zynisch sein. Seine bissigen
  923. Bemerkungen  sind  bei  Freunden  und Gegnern gefürchtet. Gelegentlich
  924. verbeißt  er  sich  in  ein Problem, verliert sich in Einzelheiten. Er
  925. kritisiert  dann  verzweifelt an allem herum, sucht nach einem Haar in
  926. der  Suppe, das seiner Beanstandung recht gibt. Er ist durch und durch
  927. ein Pessimist, der nichts vom Leben erwartet. Ständig sieht er überall
  928. gefahren, ist nicht in der Lage, einen Moment seines Lebens richtig zu
  929. genießen.
  930.  
  931. Gegen  Ungerechtigkeit  reagiert  er  stets mit großem Mut. Er ist ein
  932. Einzelgänger,  der  große  Menschenansammlungen  haßt.  So arbeitet er
  933. lieber  alleine  und  im  Verborgenen,  wobei  er  auch  hier durchaus
  934. erfolgreich  sein  kann.  Er  ist  überhaupt  ein  sehr strebsamer und
  935. verantwortungsbewußter  Arbeiter.  Wenn es auch schwierig ist, mit ihm
  936. in Kontakt zu kommen, so ist er als Freund oder Kollege keinesfalls zu
  937. verachten,  trägt  er doch die edelsten Züge der menschlichen Natur in
  938. sich.  Er ist ehrlich, treu, rechtschaffen und pflichtbewußt. Man kann
  939. sich  in  jeder  Situation  auf ihn verlassen. Er kennt keinen Verrat,
  940. wird einen Freund niemals im Stich lassen. Wie kaum ein anderer ist er
  941. in der Lage, Geheimnisse zu bewahren. Seine Diskretion ist vorbildlich
  942. und er haßt jede Form von plumper Vertraulichkeit.
  943.  
  944. Sein  Sprach-  und  Schriftstil ist zwar alles andere als glänzend, er
  945. drückt  sich  oft  reichlich  ungeschickt  und simpel aus. Aber er ist
  946. hochintelligent,  besitzt  eine rasche Auffassungsgabe und niemand ist
  947. ein besserer Zuhörer als er.
  948.  
  949. Der  Hund flößt aufgrund seiner ruhigen Erscheinung Vertrauen ein, das
  950. er  verdient  und  eigentlich  nie  enttäuscht.  Er  ist stets bereit,
  951. anderen  zu  helfen,  selbst  dann,  wenn  es  von  ihm  größere Opfer
  952. verlangt.  In der Geschichte der Menschheit waren viele Vorkämpfer für
  953. Demokratie  und  Gleichberechtigung  Hunde.  Jede  Ungerechtigkeit ist
  954. diesen  Menschen  zuwider,  und  sie ruhen nicht eher, als alles getan
  955. wurde,  um  die Mißstände zu beseitigen. Glücklicherweise ist dem Hund
  956. ein  großes  Maß  an  Vernunft  zu  eigen, so daß er sich fast nie für
  957. unsinnige  oder  schädliche  Dinge  einsetzt. Seine Beharrlichkeit und
  958. sein  Erfindungsgeist  lassen ihn in jeder Lage eine Lösung finden, so
  959. daß er leicht eine Katastrophe auslösen könnte.
  960.  
  961. Egal,  um  was  es  geht,  die  Beweggründe  des  Hundes  sind niemals
  962. eigennütziger  oder materieller Natur, denn an Geld und Reichtum liegt
  963. ihm  überhaupt  nichts.  Er  betätigt sich als Philosoph, Revolutionär
  964. oder  dient in sonst einer Weise der Menschheit. Bei allem was er tut,
  965. ist  er  großzügig  und  selbstlos,  an  Luxus und Wohlstand liegt ihm
  966. selbst dann nichts, wenn er darin lebt.
  967.  
  968. Auch  in  seinen zwischenmenschlichen Beziehungen ist der Hund ehrlich
  969. und  aufrichtig,  umsorgt  seinen Partner stets liebevoll und ist sich
  970. seiner Verantwortung für den anderen Menschen voll bewußt. Er verlangt
  971. jedoch  seinem Partner auch gleichzeitig viel ab, da er einen Großteil
  972. seiner   Kraft   in  seiner  aufopfernden  Tätigkeit  im  Dienste  der
  973. Allgemeinheit verliert.
  974.  
  975. Aber zum Beispiel mit dem Pferd kann der Hund sein Glück finden, da es
  976. sehr  tolerant denkt und handelt. Es wird ihn bei seinen großen Plänen
  977. nicht behindern, erwartet aber dafür selber einen gewissen Freiraum.
  978.  
  979. Mit  dem  Tiger wird er vereint für Gerechtigkeit und Ordnung kämpfen,
  980. so  daß  die  beiden  ein recht gutes Gespann abgeben. Die beiden sind
  981. sich überhaupt sehr ähnlich in vielen Dingen, so daß sie sich ganz gut
  982. ergänzen.
  983.  
  984. Der Drache hingegen ist viel zu stolz, um das kritische Denken und den
  985. beißenden  Sarkasmus des Hundes zu ertragen. Die Ziege ist zu launisch
  986. und somit für den Hund ebenfalls ein äußerst schlechter Partner.
  987.                               Das Schwein
  988.  
  989. Wenn man einmal alle Vorurteile über das Schwein außer acht läßt, dann
  990. hat  es durchaus gute Eigenschaften. Es verhält sich anderen gegenüber
  991. ritterlich,  galant,  hilfsbereit,  gewissenhaft und ehrlich. Man kann
  992. ihm  vertrauen,  denn  es  wird  einen  niemals verraten oder im Stich
  993. lassen.   Andererseits  ist  das  Schwein  selbst  nicht  vor  solcher
  994. Behandlung gefeit.
  995.  
  996. Es  ist  etwas  naiv,  vertrauensvoll  und  leichtgläubig,  somit also
  997. wehrlos.  Es  läßt  sich leicht von denen übertölpeln, die es berauben
  998. oder  bloßstellen  wollen,  nimmt  aber  Reinfälle und Niederlagen mit
  999. großer  Gelassenheit  hin  und  ist tolerant den Fehlern und Schwächen
  1000. anderer gegenüber.
  1001.  
  1002. Das  Schwein spielt sehr gern, entwickelt darin im Laufe der Zeit auch
  1003. ein  gewisses  Geschick,  aber  auf  das  Gewinnen  kommt es ihm dabei
  1004. weniger an als auf den Spaß und das Zusammensein mit anderen Menschen,
  1005. denn es ist ein recht geselliger Mensch. Es diskutiert gern, ist dabei
  1006. den  Argumenten  anderer  nicht  verschlossen.  Bevor  es  nicht  alle
  1007. Argumente  gehört und abgewägt hat, nimmt es keinen Standpunkt ein, es
  1008. läßt  sich  jederzeit  gerne von schlagkräftigen Worten überzeugen und
  1009. wird nie aus Starrköpfigkeit auf seinem Recht bestehen.
  1010.  
  1011. Da  das  Schwein  grundehrlich  ist und dies auch von anderen erwartet
  1012. steht es den hinterhältigen Machenschaften und Unehrlichkeiten anderer
  1013. stets  hilflos  gegenüber.  Es  lügt prizipiell nicht, höchstens dann,
  1014. wenn  es  um  Leib und Leben geht. Es ist zwar intelligent, aber nicht
  1015. verschlagen  genug, um aus dieser Intelligenz Kapital zu schlagen, wie
  1016. andere  dies tun. Das Schwein verabscheut Scheinheiligkeiten und faule
  1017. Kompromisse,  es  bleibt  in  jeder  Lage  seinen  moralisch-ethischen
  1018. Prinzipien treu.
  1019.  
  1020. Es  ist  überall  gern  gesehen,  denn es ist ein guter und fröhlicher
  1021. Gesellschafter,   der  nicht  selten  zu  Ausschweifungen  neigt,  die
  1022. allerdings immer in einem lustigen Rahmen bleiben. Es redet nicht oft,
  1023. muß  meistens  dazu  ermutigt  werden.  Aber  wenn  die  Scheu  einmal
  1024. verschwunden  ist,  dann  ist  es  nicht mehr aufzuhalten, bis es sein
  1025. Thema  erschöpft  hat.  Es ist intellektuell wie zum Beispiel auch der
  1026. Affe  und  hat einen großen Wissensdrang, aber es besitzt nicht dessen
  1027. Hinterlist.  Es liest viel, aber oft wahllos und nur zur Unterhaltung.
  1028. Seine Bildung ist oft oberflächlich, seine Kenntnisse stellen sich bei
  1029. näherer Untersuchung als recht beschränkt und allgemein heraus.
  1030.  
  1031. Im  Grunde  seines  Charakters ist das Schwein ein Materialist, jedoch
  1032. kein  maßloser  und gieriger. Es liebt das gutes Essen, ist Wein, Weib
  1033. und  Gesang  niemals  abgeneigt.  Hinter  seinem  gutmütigen  und  oft
  1034. behäbigen  Auftreten  verbirgt  es viel Willenskraft und Autorität. In
  1035. all  seinem  Unternehmungen  und  Plänen  verfolgt  es seine Ziele mit
  1036. ganzer  Kraft,  es läßt sich durch nichts von seinem Weg abbringen. Es
  1037. wirkt   oft   zögernd  und  unentschlossen,  aber  es  wägt  nur  alle
  1038. Möglichkeiten  sorgfältig  ab, bevor es sich in den Kampf stürzt. Mann
  1039. sollte  die  Stärke  eines  Schweins  nicht unterschätzen, denn hat es
  1040. einmal   einen   Entschluß   gefaßt,   kann   nichts  und  niemand  es
  1041. zurückhalten.  Man sollte seine Gutmütigkeit und sein Zögern nicht als
  1042. Schwäche  oder gar Angst interpretieren, denn das ist nur ein Ausdruck
  1043. seiner friedliebenden Natur.
  1044.  
  1045. Das  Schwein  hat in seinem Leben nur wenig Freunde, aber denen bleibt
  1046. es  ein  Leben  lang  treu.  Um  einem guten Freund aus der Patsche zu
  1047. helfen, ist das Schwein sogar zu größten persönlichen Opfern bereit.
  1048.  
  1049. Die  Frauen dieses Zeichens lieben Geschenke, sind gern unter Menschen
  1050. und   veranstalten   gern   Feste.   Sie  sind  gute  und  aufmerksame
  1051. Gastgeberinnen.  Die  Schwein-Frau  ist  auch  eine  gute und sorgende
  1052. Mutter.
  1053.  
  1054. Der  beste  Partner  für das Schwein ist der Hase, da es mit ihm keine
  1055. Streitigkeiten  bekommen  wird. Hüten sollte es sich vor der Schlange,
  1056. denn  es  würde sich wahrscheinlich von ihrem verlockenden Äußeren und
  1057. ihren süßen Worten einwickeln lassen.